ASUS XG27UQ – Bester 4K Gaming Monitor mit 144 Hz bis 1000€

 

 

Als Sparversion des ASUS ROG Swift PG27UQ kostet der XG27UQ nur rund 50 % des Preises der High-End Version. Seine Leistung überzeugt im großen 4K Monitor Test in hohem Maße. Kleine Unterschiede lassen sich zwar in mehreren Bereichen durch präzise Messungen im Test ermitteln, jedoch fällt in der Praxis kaum etwas davon auf. Die erwähnenswerten Unterschiede fallen lediglich im HDR Modus auf. Doch dazu später mehr.

Die Farbwiedergabe: Selbst für Grafik-Profis gut genug

Der Monitor ist mit einem 4K 3840×2160 Pixel 27 Zoll IPS Panel ausgestattet. Dieses hat eine ursprüngliche Farbtiefe von 8 Bit, die mittels FRC auf 10 Bit gesteigert wird. Die Messwerte zur Abdeckung verschiedener Farbräume zeigen, dass die Kalibrierung sowie die Wahl der richtigen Einstellungen einen beträchtlichen Unterschied machen.

Bereits vor der Kalibrierung wird der sRGB Farbraum zu 99 % abgedeckt, wobei Messungen zeigen, dass die Abdeckung aller Farben nahezu identisch gut ist. Dies stellt sicher, dass nicht nur die Summe aller Farben stimmt, sondern insbesondere, dass keine einzelne Farbe unter- oder überrepräsentiert ist. Die Abdeckung des DCI-P3 Farbraums beträgt vor der Kalibrierung ebenfalls sehr gute 85 %. Nach der Kalibrierung übertrifft das Panel den sRGB Farbraum und deckt diesen rechnerisch zu 125 % ab. Die DCI-P3 Farbraumabdeckung liegt nach der Kalibrierung bei 90 %. Als wichtigstes Maß gilt der neueste Farbraum Standard BT.2020, der langsam zunehmend beachtet wird. Bei diesem umfangreichsten aller Farbräume liegt der Wert bei sehr guten 70 %.

Auch bei der Darstellung von Schwarz, Weiß und Grau überzeugt der ROG Strix XG27UQ mit nahezu perfekten Werten. Auch hier ist zu beachten, dass die werksseitigen Einstellungen nicht ganz optimal sind und deshalb zuerst korrigiert werden sollten. Insbesondere die Helligkeit muss für das bestmögliche Ergebnis minimal reduziert werden. Korrekt eingestellt, zeigt sich im Test, dass Schwarz bereits ab der 3. Stufe von 20 Werten erkennbar ist. Die Darstellung von Weiß beträgt 252 klar erkennbare Stufen. Zwar lassen sich mit einer Anpassung der Einstellungen noch etwas bessere Ergebnisse erzielen, jedoch geht dies dann zu Lasten des Kontrastes.

Insgesamt zeigt das Panel eine erstklassige Farbwiedergabe, sowohl bei den jeweiligen Farben, als auch bei Farbverläufen von dunkel zu hell. Das macht diesen Monitor, der ausdrücklich als 4K Gaming-Monitor deklariert ist, selbst für professionelle Bildbearbeitung absolut empfehlenswert.

Helligkeit, Kontrast und Ausleuchtung mit top Werten

Die maximale Helligkeit des Monitors liegt bei einem guten, jedoch nicht herausragenden Wert von 482 cd/m² und kann bei Bedarf manuell auf 64 cd/m² reduziert werden. Damit die Kontrastwerte auch im dunklen Bereich stimmig sind, ist auf ein möglichst sauberes Schwarz unverzichtbar. Hierfür ist eine starke Abdunkelung der Hintergrundbeleuchtung entscheidend. Der Monitor erreicht, je nach Situation, sein tiefstes Schwarz bei Helligkeitswerten von 0,43 cd/m² bis runter auf 0,06 cd/m². Damit erreicht der Monitor nicht nur einen statischen Kontrast von 1000:1, wie er im Datenblatt steht, sondern übertrifft den Wert im Test gemittelt bis auf 1111:1 mit einer Bandbreite von 1070:1 bis 1138:1 in Abhängigkeit von der eingestellten Helligkeit.

Auch die Ausleuchtung des Panels fällt positiv auf. Die IPS Technologie hat allgemein die kleine Schwäche, dass es insbesondere in den Ecken und manchmal sogar fleckenartig weiter in der Mitte zu helleren Stellen durch Backlight Bleeding kommt. Dies lässt sich unmöglich vollständig vermeiden, sodass dies keinesfalls als Minuspunkt dieses Monitors gewertet werden könnte. Jedoch ist der Effekt bei diesem Monitor so schwach, dass er mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbar ist.

HDR10 mit gewissen Schwächen

Im Zusammenhang mit dem Thema Helligkeit und Kontrast steht auch das Thema High Dynamic Range. Hier gibt es verschiedene Technologien, sowohl offiziell anerkannte, als auch Marketing Erfindungen der Hersteller. Der ROG Strix XG27UQ hält sich mit HDR10 an den bekanntesten und am weitesten verbreiteten Standard. Dieser ist in drei Qualitätsstufen unterteilt und wird entsprechend mit DisplayHDR 400, 600 oder 1000 zertifiziert.

Die Qualität bzw. das Zertifikat wird am Schwarzpunkt und der maximalen Helligkeit definiert. Hier zeigt sich die Schwäche dieses Monitors im Vergleich zu seinem High-End Gegenstück. Während der ROG Swift PG27UQ mit DiplayHDR 1000 die Spitzennote erhalten hat, bleibt es für dieses Modell lediglich bei einem DisplayHDR 400 Zertifikat, was unmittelbar der maximalen Helligkeit von maximal 482 cd/m² geschuldet ist.

Frequenz und Reaktionszeiten – Die größte Stärke des XG27UQ

Die Analyse der Farbdarstellung legt nahe, dass es sich bei diesem 4K Monitor um ein Modell speziell für Grafiker und Fotografen handeln dürfte. Doch trotz der erstklassigen Werte in dieser Disziplin hat ASUS den ROG Strix XG27UQ ganz klar als Gaming Monitor deklariert.

In diesem Bereich kommt es vor allem auf Geschwindigkeit an, denn moderne Games und leistungsstarke Grafikkarten verlangen einem Monitor viel ab. Dieser Monitor schafft es jedoch auch in den Dingen zu überzeugen, für die er eigentlich konzipiert ist. Dies fängt bereits bei der hohen Bildfrequenz von bis zu 144 Hz an.

Diese kann lediglich nicht in Kombination mit HDR erreicht werden. Dies liegt daran, dass HDR nur über den DisplayPort genutzt werden kann, die Technologie dieses Anschlusses jedoch noch nicht so weit ist, ausreichend große Datenmengen durchzuleiten um sowohl Bilder in HDR Qualität, als auch in der 144 Hz Quantität zu ermöglichen. Dies ist jedoch keinesfalls eine Schwäche des 144Hz Gaming Monitors.

Der Fokus sollte deshalb auf der Reaktionszeit und dem Input Lag liegen um ein detaillierteres Bild vom ASUS ROG Strix XG27UQ zu erhalten. Ein Nachteil für eine vollständig objektive Beurteilung ist hier, dass die meisten Hersteller lediglich beschönigte Werte veröffentlichen und sich nur wenige Tests die Mühe machen genau nachzumessen, sodass Vergleichswerte eher selten zu finden sind.

Laut Datenblatt liegt der Input Lag bei 4 ms und die Grau-zu-Grau (GTG) Reaktionszeit wird ebenfalls mit 1 ms angegeben. Wer sich jedoch ein wenig auskennt, der weiß, dass diese Werte alleine wenig aussagekräftig sind. Echte Aussagekraft haben deshalb vor allem Messungen der Schwarz-zu-Weiß Reaktionszeit oder sogar der Reaktionszeit bei der Darstellung von Farben (CTC). Die Messwerte variieren bei diesem Monitor beträchtlich, je nachdem welche Einstellungen gewählt werden.

Hierfür ist insbesondere die Pixelbeschleunigung bzw. Overdrive Funktion verantwortlich. Im Test haben Messungen Werte von 2,8 ms GTG, 11,8 ms BTW und 3,2 ms CTC ergeben. Diese liegen zwar, nahezu selbstverständlich, deutlich über dem Wert aus dem Datenblatt, jedoch ist diese Geschwindigkeit insbesondere für ein IPS Panel sehr gut und liegt definitiv in der High-End Klasse. Dabei sollte beachtet werden, dass ein Frame bei 144 Hz immerhin 6,9 ms lang angezeigt wird. Somit kann das Panel insbesondere beim Gaming mit seinem CTC Wert problemlos mit der Bildfrequenz mithalten.

Als zweiter bedeutender Wert sollte die Gesamtlatenzzeit beachtet werden, da diese sämtliche zeitlichen Verzögerungen beinhaltet. Auch diese liegt mit einem Bestwert von nur 3,8 ms bei etwa der Hälfte der Anzeigedauer eines Frames. Die Frequenz, in der die Hintergrundbeleuchtung geschaltet wird, beträgt 6,5 Hz, sodass kein Flackern wahrnehmbar ist und die Geschwindigkeit gar nicht beeinflusst wird. Bei einer solchen Geschwindigkeit dürften selbst bei Profi Gamern mit den neuesten Games keine Wünsche mehr offen bleiben.

Technologien für Gamer

Wie bereits angeschnitten, haben die Einstellungen großen Einfluss auf nahezu alle Messwerte beim ASUS ROG XG27UQ. In diesem Zusammenhang sind nicht nur die umfangreichen grundlegenden Einstellungen von Bedeutung, sondern auch diejenigen Technologien, die speziell für das Gaming gedacht sind.

Durch Adaptive Sync ist der Monitor sowohl mit NVIDIA G-Sync, als auch mit AMD FreeSync Grafikkarten kompatibel. Bei G-Sync ist jedoch zu beachten, dass dies nur über den DisplayPort Anschluss möglich ist und die Frequenz hierbei zusammen mit HDR auf maximal 120 Hz gedrosselt wird. FreeSync hingegen wird zwischen 48Hz und 144Hz samt LFC über den HDMI Port und den DisplayPort unterstützt. Über die zwei USB-A 3.0 und einen USB-B 3.0 Anschlüsse lässt sich weitere Peripherie betreiben. Ein USB-C Port wäre sicherlich eine Bereicherung gewesen.

Mit der bereits erwähnten Overdrive Technologie wird die Reaktionszeit verbessert. Mit ELMB (Extreme Low Motion Blur) wird die Bewegungsunschärfe auf ein Minimum reduziert. Mit der Shadow Boost Funktion werden besonders dunkle Umgebungen in Games so verändert, dass selbst dort noch klare Unterschiede und somit Objekte oder Ziele zu erkennen sind, wo die Standard Einstellungen mit nahezu einheitlichem Schwarz versagen.

Fazit

Die Analyse der technischen Daten im Bereich der Farbwiedergabe und der Geschwindigkeit zeigen zwar erwartungsgemäß Abweichungen zu den Angaben des Herstellers, jedoch liegen alle Messwerte im High-End Bereich oder sogar an der absoluten Grenze des momentan technisch Machbaren. Der Monitor ist zwar klar als Gaming-Monitor deklariert und stellt auch im Test sein Können unter Beweis, jedoch lassen sich die Einstellungen so anpassen, dass auch professionelle Bildbearbeitung problemlos möglich ist. Zwar lässt die Helligkeit von maximal 480 cd/m² etwas zu wünschen übrig, sodass nur das schwächste der drei HDR10 Zertifikate vergeben wurde, jedoch ist im HDR Betrieb ein klarer Unterschied zu sehen. Zudem ist der Monitor auch Kompatibel mit den gängigen Konsolen.

Der ASUS ROG Strix XG27UQ ist mit einem Preis für rund 1000 € ein absolutes Spitzen-Gerät, welches mit seiner Eignung zum Gaming und zur Bildbearbeitung selbst höchsten Ansprüchen gerecht wird.

ASUS ROG Strix XG27UQ Test auf YouTube