Alles wissenswerte zur Bildwiederholfrequenz von Monitoren
Wer einen Monitor sucht, der muss sowohl auf eine ganze Reihe von technischen Daten, als auch auf das geplante Anwendungsgebiet achten. Kein Monitor ist für jede Aufgabe gleich gut geeignet und Farbtiefe, Kontrast, die Anzahl und Vielfalt der Anschlüsse und letztlich Reaktionszeit und Bildwiederholrate geben vor, wofür sich ein Monitor besonders gut eignet. Dabei spielt es keine Rolle ob 4K Ultra-HD, 1440p WQHD oder Full-HD. Das folgende Video gibt einen kurzen visuellen Einblick in das Thema, auch wenn hier 2013 er Modelle zum Einsatz kommen.
Hohe Bildwiederholrate für butterweiches Gaming
Die Bildwiederholfrequenz (auch Bildwiederholrate genannt) ist immer dann entscheidend, wenn der Monitor schnell bewegte Bilder anzeigen muss. Insbesondere beim Gaming. Bei der Darstellung von Bildern kommt es immer auf ein fehlerfreies Zusammenspiel von Grafikkarte und Monitor an. Aufgrund der hohen Taktfrequenz der Grafikchips und der immer besseren Rechenleistungen, ist die Frequenz, in welcher die Grafikkarte Bilder erzeugt, wesentlich höher als die Frequenz, in der ein Monitor diese anzeigen kann. Im folgenden Video sieht man die Unterschiede deutlich.
Das Resultat sind Bildfehler wie Microruckler und Tearing. Es gibt unterschiedliche Wege diese Bildfehler zu reduzieren oder zu verhindern. Die erste Möglichkeit ist durch V-Sync und insbesondere die NVIDIA G-Sync und die AMD FreeSync Technologien die Bildausgabe des Monitors an die Bilderzeugung der Grafikkarte anzupassen. Doch hierbei erreicht der Monitor nicht die tatsächliche Frequenz der Bildausgabe.
Die technisch sinnvollere Lösung ist die Bildwiederholfrequenz des Monitors zu steigern um sie möglichst weit an die Bildausgabefrequenz der Grafikkarte anzugleichen. Anstatt Bilder zu überspringen, wie es bei den Sync Technologien der Fall ist, oder, was noch schlimmer ist, die Geschwindigkeit der Grafikkarte zu drosseln, zeigt ein Monitor mit einer höheren Bildfrequenz real mehr neu generierte Bilder pro Sekunde an.
60 Hz Vs. 144 Hz
Die meisten Monitore liefern eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. Das bedeutet, dass pro Sekunde 60 Einzelbilder vom Monitor dargestellt werden können. Doch viele neue Monitore haben mit 144 Hz eine mehr als doppelt so hohe Bildanzeigerate.
Daneben gibt es noch einige Modelle, deren Bildwiederholrate bei 120 Hz iegt. Die Vorteile für das Gaming und für Filme oder Videos mit schnellen Bildwechseln sind offensichtlich. Anstatt durch Synchronisationstechnologien die Differenz zwischen der Bilderzeugung der Grafikkarte und der Bildausgabe des Monitors zu reduzieren, liegt die reale Geschwindigkeit des Monitors näher an derjenigen der Grafikkarte.
Dadurch werden Ruckler und andere Bildfehler beim Gaming effektiv auf ein Minimum reduziert. Wenn eine Grafikkarte beispielsweise 100 FPS (gleichbedeutend mit einer Bildausgaberate von 100 Bildern bzw. Bildausgabefrequzenz von 100 Hz) erreicht, kann ein 60 Hz Monitor 40 dieser Bilder nicht anzeigen. Diese Lücke führt entweder zu Rucklern oder sie wird durch Synchronisation gefüllt.
Ein 144 Hz Monitor hingegen kann alle 100 Bilder, welche von der Grafikkarte erzeugt werden in Echtzeit ausgeben und füllt die übrigen 44 Bilder durch Bildwiederholungen auf. Dadurch wird erreicht, dass das Spiel so flüssig läuft, wie es nur laufen kann. Lediglich eine leistungsstärkere Grafikkarte, welche idealerweise 144 Bilder pro Sekunde erzeugen kann, könnte die Qualität noch steigern.
Mittlerweile sind gar Monitore mit einer Bildwiederholfrequenz von 165 bzw. 240 Hz verfügbar.
Reaktionszeit und Panel-Typ
Eine weitere Eigenschaft von Monitoren, die in diesem Zusammenhang entscheidend ist, ist ihre Reaktionszeit. Für die Bildanzeige ist die Geschwindigkeit, in der die Flüssigkristalle in den Pixeln eines LCD Monitors ihre Ausrichtung ändern, entscheidend. Wenn die Reaktionszeit zu groß ist, kann letztlich das Panel die neuen Bilder nicht schnell genug anzeigen und die höhere Bildwiederholfrequenz nützt nichts.
Eine Bildfrequenz von 144 Hz macht eine Reaktionszeit von mindestens 6,94 ms notwendig, wobei die Bildanzeige umso besser abläuft, je geringer diese Zeit ist.
In diesem Zusammenhang spielt es eine Rolle, ob es sich bei dem Panel um ein TN (Twisted Nematic), ein VA (Vertical Alignment), oder IPS (In-Plane Switching) Panel handelt, da die unterschiedlichen Panel Typen sich deutlich in ihrer Farbwiedergabe und insbesondere in ihrer Reaktionsgeschwindigkeit unterscheiden.
Während TN-Panels besonders reaktionsschnell und VN-Panels besonders farbecht sind, verbindet ein IPS-Panel die Vorteile beider Typen. Jedoch gibt es bisher nur wenige IPS-Monitore mit einer Bildwiederholfrequenz von 144 oder 165 Hz. Zudem diese selten unter 700 EUR erhältlich sind.