Für Gaming, Bild & Video
HDR ist eines der am meist diskutierten technischen Features am Bildschirm Markt. Während die Technologie auf dem TV-Markt selbst bei Low-Budget Geräten längst standard ist, sind HDR-Monitore für den PC rar und vor allem teuer. Die HDR-konforme Richtlinie von 1000 Nit scheint selten eingehalten zu werden. „HDR-Support“ und „HDR-Ready“ sind nur einige der Bezeichnungen, die Monitorhersteller nutzen, um das Kaufinteresse von Interessenten zu wecken.
Doch welche Vorteile bringt die HDR Technologie für PC- und Gaming (auch auf Playstation und Xbox) mit sich? Lohnt es sich, mehr Geld für einen entsprechenden Bildschirm auszugeben? Und vor allem, wie kann ich zwischen echtem und „Fake“ HDR unterscheiden? Auf diese und viele weitere Fragen gehen wir in diesem Beitrag ein. Zunächst stellen wir vier aktuelle Geräte vor, die interessante Kaufoptionen für PC- und Konsolen darstellen.
Größe: 27 Zoll | Auflösung: 3,840 x 2,160 | Panel: IPS | Bildwiederholrate: 144Hz | Reaktionszeit: 4ms | Synchronisation: AMD FreeSync & Nvidia G-Sync | PS4/Xbox geeignet: Ja | Helligkeit: 1125 cd/m² (max.)
Zusammen mit dem ROG Swift PG27UQ von ASUS, ist der Predator X27 der derzeit beste 4K Gaming Monitor am Markt. Der Bildschirm beherrscht alle derzeit technisch maximal möglichen Eigenschaften und bietet alles, was das Herz begehrt.
Zum Hauptfeature zählt das echte HDR10 mit 1000 Nit und Peaks von über 1100 Nits. Das Ergebnis ist ein extrem Kontrastreiches und helles Bild mit sattem Schwarz und strahlendem Weiß. Mit entsprechendem Bildmaterial sieht der HDR-Modus atemberaubend aus. Unter- oder überbelichtete Bildbereiche gehören der Vergangenheit an. Kaum ein Detail geht mehr verloren.
Auch im SDR-Modus besticht das IPS-Panel durch brillante Farben, niedrigem Input-Lag, schneller Reaktionszeit von 4ms und sehr guter Blickwinkelstabilität. 384 dynamisch angesteuerte LEDs liefern eine homogene Ausleuchtung und kaum sichtbaren IPS-Glow. Mit 100% sRGB und 99% Adobe RGB ist das Display bestens für die Bild- und Videobearbeitung geeignet. Wohlgemerkt auch für HDR-Aufnahmen. Das Ergebnis sind lebensechte, natürlich wirkende Farben, sattes Schwarz und strahlendes Weiß. Das Display sollte vor der professionellen Anwendung kalibriert werden.
Das nächste technische Highlight ist die Bildwiederholrate von 144Hz im Overdrive Modus. Eine entsprechend starke Grafikkarte vorausgesetzt, wirkt das Bild mit 120Hz bzw. 144Hz butterweich. Technisch ist das maximal mögliche, also 144Hz und 4K-HDR zusammen, durch den limitierenden DisplayPort 1.4 Anschluß nicht möglich. So wird im 144Hz Modus eine Farbtiefe von nur 6-bit erreicht. Wer im HDR-Modus spielen will, wählt zwangsweise den 120Hz Modus. Die Bandbreite des DisplayPort 1.4 lässt nicht mehr zu. Die Grafikkarte muss DisplayPort 1.4 fähig sein.
Ein weiteres Highlight für Gamer ist die gleichzeitige Unterstützung von Nvidia G-Sync und AMD FreeSync. Das Modell mit der Bezeichnung „Pbmiphzx“ unterstützt FreeSync auch über den HDMI 2.0 Port und ist so mit der Xbox One X nutzbar.
Anlass zur Kritik gibt es wenig. Der verbaute Lüfter wird von manchen Nutzern als unangenehm empfunden. Meist für Silent-PC-Nutzer. Für die meisten bleibt er, durch andere laute PC-Komponenten, nicht wahrnehmbar. Acer hat beim Predator X27 leider an den Anschlüssen gespart. So ist der 4K-HDR-Monitor nur mit einen DisplayPort 1.4 und einen HDMI 2.0 Port ausgestattet. Größter Kritikpunkt ist und bleibt der stolze Preis von über 2000€.
Fazit: Der X27 von Acer bringt echtes HDR auf den PC. Zu einem stolzen Preis von über 2000€ erhalten Gamer den derzeit besten 4K Gaming Monitor auf dem Markt. 144Hz, HDR10, FreeSync und G-Sync Support sind nur einige der Top Features. Doch nicht nur Gamer haben große Freude am X27. Mit 100% sRGB und 99% Adobe RGB ist sogar die semi-professionelle Bild- und Videobearbeitung möglich.
Mehr Infos: Acer Predator X27
Größe: 43 Zoll | Auflösung: 3,840 x 2,160 | Panel: VA | Bildwiederholrate: 60Hz | Reaktionszeit: 5ms | Synchronisation: AMD FreeSync | PS4/Xbox geeignet: Ja | Shooter: gut | Helligkeit: 840 cd/m² (max.)
Wer auf der Suche nach einem möglichst großen und dennoch günstigen HDR10 Monitor für PC und/oder Konsole ist, wird mit dem 436M6VBPAB von Philips schnell fündig.
Philips ist es gelungen einen Hybridenmonitor zu erschaffen, der die Vorzüge von PC Monitoren mit denen von Fernsehgeräten zu verschmelzen. Dazu zählt ein 43 Zoll großes reaktionsschnelles (4ms) VA-Panel, AMD FreeSync (auch an der Xbox One X), der geringe Input-Lag und HDCP2.2.
Das leuchtstarke VA-Panel soll laut Datenblatt Peaks von bis zu 720 cd/m² erreichen. In Tests zeigt sich ein Spitzenwert von über 1100 cd/m² und ein Durchschnitt von 840 cd/m². Damit ist der 436M6VBPAB ein waschechter HDR10 Monitor für unter 1000€. Das Kontrastverhältnis von 4000:1 erlaubt eine satte bzw. helle Darstellung von Schwarz- und Weißtönen. Die Farbwiedergabe wird durch die Quantum-Dot-Color Technologie weiter verbessert. Um die Augen zu schonen, hat der Bildschirm einen LowBlue-Modus integriert.
Ein weiterer Pluspunkt ist die großzügige Ausstattung mit Anschlüssen. 1 x DisplayPort 1.4, 2 x HDMI 2.0 und 2 x USB 3.0 Ports sind ausreichend für die meisten Anwender. Die mitgelieferte Fernbedienung macht ihn für das Gaming an Konsolen besonders gut geeignet. Die integrierten Lautsprecher bieten deutlich mehr als die meisten PC-Monitore und sind sehr gut für Film- und Gaming.
Kritik gibt es herzlich wenig. Vor dem Kauf sollte unbedingt die Größe bedacht werden. Ein entsprechender Sitzabstand muss gewährleistet sein. Je nach (extremer) Sitzposition, kann es durch das VA-Panel zu leichten Farbabweichungen kommen.
Fazit: Echter HDR10 Genuss am PC für ca. 600€. Eine echte Kampfansage an die über 2000€ teuren Geräte von Acer und Asus. Mit dem 436M6VBPAB hat Philips einen sehr guten HDR-Monitor gefertigt, der den meisten Ansprüchen genügt. Neben Gaming auf PC- und Konsole, lässt er sich dank VA-Panel mit 100% sRGB Abdeckung auch sehr gut für die Bild- und Videobearbeitung nutzen. Filmliebhaber freuen sich über HDCP2.2 Unterstützung.
Mehr Infos: Philips 436M6VBPAB
Größe: 27 Zoll | Auflösung: 3,840 x 2,160 | Panel: IPS | Bildwiederholrate: 60Hz | Reaktionszeit: 5ms | Synchronisation: AMD FreeSync | PS4/Xbox geeignet: Ja | Helligkeit: 400 cd/m² (max.)
Der 27UL650-W von LG ist mit einer Peak Helligkeit von 400 cd/m² kein echter HDR-Monitor. Warum er dennoch von uns empfohlen wird? Der Monitor bietet HDR10 Support für PC- und Konsolen. So ist es für vergleichsweise wenig Geld möglich, in den Genuss von HDR-Material zu kommen. Der Unterschied zu einem „nicht HDR-Monitor“ ist erkennbar. Erreicht jedoch bei weitem nicht den Farb- und Kontrastumfang eines echten HDR10 Monitors mit 1000 Nit.
Mit einer Bilddiagonalen von 27 Zoll und einer 4K U-HD Auflösung, bietet das Gerät eine solide Basis für Gamer und findet dabei auch auf kleineren Schreibtischen Platz. 10-Bit Farbtiefe bei einer 99 %igen Abdeckung des sRGB Farbraums ist besonders für die Bildbearbeitung wichtig. Bei einigen Exemplaren wird von Backlight Bleeding berichtet. Amazon tauscht problemhafte Geräte beispielhaft aus. Dank HDCP 2.2 Support, ist der Konsum von kopiergeschütztem 4K-Bildmaterial über U-HD Blu-Ray, Amazon Prime, Netflix und Co. möglich.
Mit einer maximalen Helligkeit von getesteten 400 Nit erreicht der Monitor einen, für „HDR Support“ Monitore, akzeptablen Wert. Damit eignet sich das Gerät auch für PS4 Pro und Xbox One X Spiele und Filme mit HDR. Ein weiterer Pluspunkt ist die FreeSync Unterstützung über alle drei Ports. So kann FreeSync auch auf der Xbox One X über HDMI 2.0 genutzt werden. Die variable Bitrate wird zwischen 40 und 60 Hz/FPS unterstützt. Im Basic-Mode funktioniert FreeSync auch mit neueren Nividia Grafikkarten.
Das reaktionsschnelle AH-IPS Panel, Dynamic-Action-Sync und voreingestellten Gaming Modi sind weitere positiv hervor zu hebende Eigenschaften. In Testberichten zeigt der 27UL650-W wenig schwächen und behauptet sich mit einer durchschnittlichen Reaktionszeit von 5ms gut gegen TN-Monitore. Der niedrige Input-Lag sorgt für verzögerungsfreies Gaming.
Der schmale Rahmen von 8mm wirkt besonders elegant und ermöglicht die Nutzung von drei Bildschirmen als Tripple-Screen-Setup. Ergonomisch lässt sich der Monitor sowohl in der Höhe verstellen als auch drehen und neigen.
Fazit: Wer auf der Suche nach einem reinen HDR10 Monitor ist, wird mit dem 27UL650-W von LG nicht glücklich. Der HDR10 support liefert ein verbessertes, kontrastreicheres und farbenfroheres Bild. Echtes HDR Feeling kommt mit dem Gerät jedoch nicht auf. Für alles andere eignet sich der Monitor jedoch perfekt. Gaming ist in 4K sowohl auf dem PC- als auch auf den Konsolen eine reine Freude. Vorbildlich ist der Support für FreeSync und HDCP2.2 über alle Anschlüsse. Das sehr gute IPS-Panel eignet sich nicht nur bestens für den Alltag, sondern auch für Bild- und Videobearbeitung.
Mehr Infos: LG 27UL650-W
Größe: 32 Zoll | Auflösung: 3,840 x 2,160 | Panel: IPS | Bildwiederholrate: 60Hz | Reaktionszeit: 5ms | Synchronisation: AMD FreeSync | PS4/Xbox geeignet: Ja | Helligkeit: 380 cd/m² (max.)
Wie unschwer zu erkennen, sind auch 2020 kaum echte HDR10 Monitore für den PC erhältlich. Neben dem auf Platz eins empfohlenen Acer Predator X27 oder dem Asus Rog Swift PG27UQ, sind nur zwei weitere echte HDR10 Monitore erhältlich.
Der ASUS PA32UC kommt in vielen Testberichten aufgrund des Panels schlecht weg und kann von uns nicht empfohlen werden. Der Dell UP2718Q war einer der ersten Monitore mit 1000 Nit und wies mit Konsolen einige Schwierigkeiten auf. Das Modell ist aktuell nicht lieferbar.
Entsprechend schwierig gestaltet sich die Empfehlung eines waschechten 1000 Nit Monitors. So haben wir uns dazu entschlossen einen weiteren „HDR10 Support“ Bildschirm, den LG 32UL950-W in die Auswahl mit einzuschließen. Das Nano-IPS Panel liefert einen Peak von rund 380 cd/m² und kann so HDR-Material darstellen. An die Qualität eines 1000 Nit Gerätes kommt das Bild jedoch nicht heran.
Kalibriert, liefert das Panel eine äußerst naturgetreue Farbwiedergabe und eignet sich mit 100% sRGB optimal für alltägliche Nutzung sowie die semi-professionelle Bildbearbeitung. Für den Druck ist der Adobe RGB Farbraum mit 85% nicht ausreichend genug. DCI-P3 wird mit sehr guten 97,7% abgedeckt. Der USB-C Anschluss liefert 60 Watt für das Aufladen von MacBook und Co. Einige MacBook Nutzer berichten jedoch von Problemen bei der Bilddarstellung über USB-C.
PC- und Konsolengamer freuen sich über die schnelle Reaktionszeit von 5 Millisekunden und den geringen Input-Lag. AMD FreeSync lässt seine Muskeln zwischen 40Hz und 60Hz spielen. Nvidia Grafikkarten werden offiziell nicht unterstützt. Im „Ultimate“ Modus mit aktiviertem FreeSync funktionieren Modelle der Reihe 10xx und 20xx jedoch meist problemlos.
Der IPS-Glow lässt sich auch bei diesem Gerät nicht vermeiden. In alltäglicher Nutzung ist der Effekt für viele jedoch kaum bis nicht wahrnehmbar.
Fazit: Der LG 32UL950-W richtet sich mit seinem erstklassigen Nano-IPS Panel an Foto- und Videographen, die möglichst viel Wert auf akkurate und naturgetreue Farben legen. Das Blickwinkel stabile Panel weiß zu überzeugen und liefert ein helles kontrastreiches Bild. Auch Gamer dürfte der 32 Zoll große und dank Coating knackig scharfe 4K-Bildschirm mit HDR10 Support, FreeSync und der schnellen Reaktionszeit ansprechen.
Mehr Infos: LG 32UL950-W
Der Weg zu HDR für den PC wurde auf der CES 2017 geebnet. Branchenriesen wie Samsung, Dell, LG, ASUS und Acer kündigten HDR Monitore für die nahe Zukunft an. Die Technischen Spezifikationen klangen vielversprechend. Die Vorfreude war groß. Die anschließende Enttäuschung leider auch.
HDR ist nicht gleich HDR. Das mussten erste Käufer sogenannter High Dynamic Range Monitore bitter feststellen. Denn aktuell ist kein fester Standard definiert. Hersteller dürfen Monitore mit HDR bewerben, obwohl sie den High Dynamic Range nicht vollständig beherrschen. Zuletzt geschehen mit dem U2518D von Dell, welcher nicht allen HDR10 Anforderungen gerecht wird.
Dell beschreibt die verwendete Technologie folgendermaßen:
Dell HDR wurde für PC-Benutzer entwickelt und unterstützt Spezifikationen, die sich von bestehenden TV-Standards für HDR unterscheiden. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den technischen Daten.
Mit 350 nit, beherrscht der Monitor von Dell (Laut PCGamesn) nur einen Bruchteil des Kontrastwertes, welchen echte HDR10 Bildschirme darstellen können (1000 nit). So wie beispielsweise der Dell UP2718Q, welcher einen beeindruckenden Helligkeitswert von 1000 cd/m² (bzw. 1000 nit) beherrscht und damit echtes HDR10 darstellen kann.
Das Problem bisheriger nicht-HDR-Bildschirme: In besonders dunklen Szenen verschwinden Details wie Silhouetten von Objekten, während dunkles Grau beinahe schwarz wirkt. Bei Szenen mit viel Licht hingegen, erscheinen helle Objekte als nahezu weiß, wenn der Bildschirm versucht die unterschiedlichen Nuancen darzustellen.
Bei HDR (High-Dynamic-Range) hingegen, handelt es sich um Bildmaterial mit sehr hohem dynamischem Umfang. Neben einer deutlich größeren Farbpalette bedeutet dies: Große Helligkeitsunterschiede lassen sich auf einem entsprechenden Bildschirm verlustfrei darstellen. Bilddetails sind deutlich besser erkennbar.
Hierfür wird eine Szene mit unterschiedlichen Belichtungsstufen gefilmt (oder gerendert) und anschließend digital zusammengesetzt.
Ganz simpel mit drei (Normal sind bis zu 15) Belichtungsstufen erklärt, sieht dies wie folgt aus:
Werden nun alle drei Belichtungsstufen digital aufeinander gelegt, ergänzen sich die Farbbereiche und der Kontrast gegenseitig. Dadurch erhalten wir lebensechte Bilder ohne Detailverlust an dunklen oder hellen Stellen. Anders als bei der Digitalfotografie, speichert eine entsprechende HDR-Kamera alle Belichtungsstufen in Echtzeit.
Zu den Anfangszeiten war am TV-Markt ebenfalls kein einheitlicher HDR Standard definiert. Dies führte dazu, das TV-Hersteller ihre Fernsehgeräte mit HDR bewarben, obwohl sie den vollen dynamischen Umfang nicht darstellen konnten. Vielen Käufern wurde dies erst nach dem Kauf klar. Der Großteil ist sich dessen vermutlich noch heute nicht bewusst.
Um weitere Kundentäuschung zu verhindern, beschlossen renommierte TV-Hersteller, Filmstudios und Tech-Unternehmen den einheitlichen Ultra-HD Premium Standard zu schaffen. Dieser setzt folgende Mindestanforderungen an TV-Geräte voraus:
Ähnlich problematisch verhält es sich aktuell am Markt für PC Monitore. Da bisher kein einheitlicher Standard definiert ist, dürfen Monitorhersteller Ihre Geräte auch dann mit HDR bewerben, wenn diese in Wirklichkeit kein echtes High-Dynamic-Range beherrschen.
Verkürzt erklärt, ist der Unterschied an der Bezeichnung HDR10 in Kombination mit dem nit Wert erkennbar. Dieser muss bei mindestens 1000 nit liegen. Auch die Leuchtdichte von 1000 cd/m² ist aufschlussreich. Üblich sind bei PC Bildschirmen sonst Bereiche bis 350 cd/m².
Beim HDR10-Standard wird ein Rec. 2020 Farbraum genutzt. Bei „Fake“ HDR Monitoren jedoch nur Rec. 709. Die 10 steht für 10-Bit. Entsprechend muss auch ein 8-Bit + FRC, 10-Bit oder (bei Dolby-Vision) 12-Bit Panel verbaut sein. Die Regeln für den TV-Markt können also auch auf den U-HD Monitor Markt übernommen werden.
Auf folgende Details solltest du vor dem Kauf achten:
Um echtes HDR darstellen zu können, wird, neben einem entsprechenden Monitor, eine High-Dynamic-Range kompatible Grafikkarte mit einen HDMI 2.0a oder DisplayPort 1.2 Anschluss. Ab 60Hz aufwärts wird zwingend ein DisplayPort 1.4 mit erweiterter Bandbreite benötigt.
Bei Nvidia wären dies alle Maxwell-GPUs (GTX 900-Reihe), die neuen Pascal-Karten (GTX 1000-Reihe) und aufwärts. Bei AMD sind selbst ältere Grafikkarten wie die Radeon HD7970 imstande, HDR darzustellen.
Ein HDR Monitor allein ist nicht ausreichend, um eine deutlich verbesserte Bildqualität zu erhalten. Das vorliegende Material muss mit einer entsprechenden Kamera gefilmt worden sein. In der heutigen Zeit stellt dies zwar keine große Herausforderung dar, da sogar das iPhone von Apple HDR unterstützt.
Doch in Filmen und Games ist HDR noch lange keine Selbstverständlichkeit. Der neue Standard muss sich auch hier noch etablieren. Mit SDR (Standard-Dynamic-Range) gefilmte Titel, können nicht nachträglich in HDR umgewandelt werden.
Erste Anlaufquelle für die meisten Technikfans sind Amazon Prime und Netflix. Die beiden Streaming Dienste arbeiten verstärkt daran, ihr Angebot um entsprechendes High-Dynamic-Range 4K Material zu erweitern. Marco Polo ist eine der ersten Serien, die in HDR gedreht wurde. Inzwischen sind auf beiden Plattformen eine Vielzahl an Titeln verfügbar. Die Liste sieht aktuell folgendermaßen aus:
A Series of Unfortunate Events
Bloodline
Chef’s Table
Hibana
Knights of Sidonia
Marco Polo
Marvel’s Daredevil
Marvel’s Iron Fist
Marvel’s Jessica Jones
Marvel’s Luke Cage
Marvel’s The Defenders
The Do-Over
The Ridiculous Six
Fury
Men in Black 3
Smurfs 2
After Earth
Pineapple Express
Chappie
The Amazing Spiderman 2
Salt
Hancock
Elysium
Transparent S1 & S2
Mozart in the Jungle S1 & S2
Man in the High Castle
Bosch S1 & S2 (on 3/11)
Red Oaks
Mad Dogs
Casanova
Highston
Z
One Mississippi
Edge
The Patriot
Good Girls Revolt
Weiter oben haben wir bereits erwähnt, dass die meisten PC Bildschirme lediglich mit 350 nit bzw. 350 cd/m² ausgestattet sind. Entsprechend fehlt den „normalen“ Monitoren der notwendige dynamische Umfang bzw. die Helligkeit, um HDR-Material mit ausreichend hohem Kontrast darstellen zu können.
Es gibt zwar einige Monitore die mit HDR beworben werden. Doch durch die Leuchtdichte von nur 350 cd/m² ist es gar nicht möglich, entsprechendes Material mit dem nötigen Kontrastbereich darzustellen. HDR10 Support Monitore können HDR Material darstellen. Jedoch nicht in vollem Umfang. Trotz dessen ist ein Unterschied zu „nicht-HDR“ Monitoren erkennbar.
Weiterhin sind in besagten Monitoren oft nur Panel mit 6- bzw. 8-Bit verbaut, die „nur“ den vollem sRGB Farbraum beherrschen. Bei 256 Helligkeitsstufen lassen sich so 16,7 Millionen Farben darstellen. HDR Monitore hingegen, besitzen ein 8-Bit + FRC, 10-Bit oder gar 12-Bit Panel. Bei 4096 Helligkeitsabstufungen (12-Bit Dolby-Vision) lassen sich so 68.7 Milliarden Farben darstellen. Bei 10-Bit sind es 1024 Helligkeitsabstufungen und über eine Milliarde Farben.
Marketingexperten tun sich schwer damit HDR den Massen über Werbung und Internet schmackhaft zu machen. Denn hierfür muss beim Verbraucher bereits ein entsprechender Bildschirm vorhanden sein. Erst der direkte Vergleich mit einem 4K HDR-Monitor zeigt die große Differenz. Demzufolge kann die Technologie nur dann in ihrer vollen Brillanz bewundert werden, wenn der Verbraucher vor einem entsprechenden Bildschirm steht oder sitzt.
Im Gegensatz zu manch anderer überflüssiger Technologie, erhalten PC-Nutzer mit HDR jedoch eine wirklich sinnvolle Erweiterung, die zu mehr Bilddetails, sattem Schwarz und einem deutlich erweiterten Farbraum führt. Die Wahrnehmung des dargestellten Bildes kommt dem des menschlichen Auges sehr nahe. Der Unterschied zu SDR (Standard-Dynamic-Range) ist, bei entsprechendem Bildmaterial, deutlich sichtbar. Leider hinkt der PC-Markt dem TV-Markt erheblich hinterher.
Doch für PC-Nutzer gilt noch Vorsicht: Wie bereits erwähnt, sollte vor dem kauf eines 4K-HDR-Monitors, auf einige wichtige Details gachtet werden. PC Bildschirme mit echtem High Dynamic Range Support sind nach wie vor eine Seltenheit. Entsprechend teuer sind die aktuellen Modelle.
Erst auf der CES 2017 bekam das Thema „HDR für den PC“ die nötige Aufmerksamkeit. Besonders Gamer horchten auf. Denn Nvidia und AMD verkündeten dort die zweite Generation ihrer G-Sync (G-Sync HDR) und FreeSync (FreeSync 2) Technologie. Beide Unternehmen sind der Schlüssel zum Erfolg für 4K HDR Gaming auf dem PC. Denn der Großteil der 4K Gaming Bildschirme beherrscht eine der beiden vertikalen Synchronisationsarten.
Playstation 4 Pro und Xbox One X Besitzer freuen sich bereits seit dem Release der Konsolen über die 4K HDR Funktionalität. Kein Wunder also, das viele heiß auf einen entsprechenden Monitor/Fernseher sind.
Hier stellt sich für viele jedoch die Frage: Lohnt sich ein HDR-Monitor oder kaufe ich direkt einen HDR-Fernseher fürs Gaming?
Die kurze Antwort: Zockst du nur auf deiner Konsole und brauchst den Bildschirm sonst nicht für den PC, dann solltest du zu einem 4K Fernseher mit HDR10 Support greifen. So kommst du meist günstiger weg und hast ein großes Bild. OLED Fernseher bieten traumhafte Farben mit ordentlichem Schwarzwert.
Folgende Top drei Fernsehgeräte bieten HDR-Premium oder Dolby-Vision und sind mit deiner Konsole kompatibel:
LG OLED55B7D – Traumhafter 55 Zoll 4K OLED TV mit Dolby Vision
Samsung MU8009 – 55 Zoll 4K Fernseher Schnäppchen
Panasonic TX-65EXW734 – Gigantischer 65 Zoll Ultra-HD Bildschirm
Die Liste mit echten HDR10 Monitoren, die alle Anforderungen vollständig erfüllen, ist aktuell überschaubar. Lediglich der UP2718Q von Dell und der PA32UC von ASUS kann derzeit (Stand 03/2020) HDR10 mit echten 1000 Nit darstellen. Die Liste wird stetig erweitert.
Asus ROG Swift PG27UQ (Echtes HDR10 mit 1000 Nit und 144Hz)
Acer Predator X27 (Echtes HDR10 mit 1000 Nit und 144Hz)
ASUS PA32UC (Echtes HDR10 mit 1000 Nit bzw. 1000 cd/m²)
Dell UP2718Q (Echtes HDR10 mit 1000 Nit bzw. 1000 cd/m²)
Philips 436M6VBPAB (HDR10 fähig mit maximal 720 cd/m²)
BenQ EW3270U (Kann HDR10 darstellen – maximal 300 cd/m²)
BenQ EL2870U (Kann HDR10 darstellen – maximal 300 cd/m²)
LG 27UK600-W (Kann HDR10 darstellen – maximal 300 cd/m²)
LG 27UK650-W (Kann HDR10 darstellen – maximal 380 cd/m²)
LG 27UK850-W (Kann HDR10 darstellen – maximal 350 cd/m²)
LG 32UL950-W (Kann HDR10 darstellen – maximal 680 cd/m²)
LG 32UD99 (kann HDR10 darstellen – maximal 500 cd/m²)
Samsung C49HG90DMU (AMD FreeSync2 – maximal 600 Nit bzw. cd/m²)
BenQ SW320 (kann HDR10 darstellen – maximal 355 cd/m²)
Viewsonic VP2785-4K (Kann HDR10 darstellen – maximal 350 cd/m²)
Viewsonic VP3268-4K (Kann HDR10 darstellen – maximal 350 cd/m²)
*Liste unvollständig und kein Garant für Richtigkeit, da noch viele Unklarheiten herrschen
Die HDR Technologie steckt noch in den Kinderschuhen. Besonders für den PC. Bis sich ein einheitlicher Standard etabliert, könnte noch einige Zeit ins Land ziehen. Wer nicht länger warten kann oder will, greift zum Acer Predator X27 oder dem Asus ROG Swift PG27UQ mit echtem HDR10 und 1000 Nit. Beides 4K-Gaming-Monitore der Spitzenklasse mit G-Sync und FreeSync Support und einer Bildwiederholrate von 144Hz.